Montag, 31. März 2025

Gefühlter Drabble-Bildungsauftrag: Kurzeinblicke in Menschenleben

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“Nichts, was auf Dummheit beruht, kann von Dauer sein.” 

Ich würde diese These hinterfragen oder zumindest diskutieren wollen.

Aufgestellt wurde sie von der Philosophin und Politikwissenschaftlerin Hannah Arendt (1906-1975), die sich in mehreren Werken mit Dummheit und Denken auseinandersetzte und insbesondere durch den Begriff der „Banalität des Bösen“ bekannt wurde.

Arendt rollt Handlungsmuster in totalitären Strukturen auf und beschreibt, dass Menschen durch gedankenlosen Gehorsam zu schrecklichsten Grausamkeiten fähig sind. Sie berichtete über die Eichmann-Prozesse in Jerusalem und beschäftigte sich mit dem Angeklagten, der sich selber nie die Finger schmutzig machte aber für den Tod von Millionen Menschen  maßgeblich verantwortlich war.


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Vorgegeben waren bei Wortman für‘s Dienstagsdrabble die Begriffe:

Finger - rollen - Dummheit


und nochmal zur Wissensauffrischung des Begriffs „Drabble“:


Ein Drabble ist eine kurze Erzählung mit genau 100 Worten. Nicht mehr und nicht weniger. Die Überschrift zählt nicht mit! Erfunden wurde das Drabble, um die Fähigkeit eines Autors zu testen, ob er/sie interessante Ideen auf begrenztem Raum ausdrücken kann.
Die Herausforderung dieser Schreibaktion liegt nicht nur in den 100 Worten, sondern auch in den drei vorgegebenen Begriffen, die eingebaut werden müssen.


✍🏼


Kurz hatte ich überlegt, den 1. April zum Anlass zu nehmen, ein Scherz-Drabble zu erstellen. Weil auf Anhieb aber keine Intuition dazu aufploppte und ich nicht zu viel an Zeit investieren kann im Moment, habe ich‘s bei einer weiteren Folge der Serie „Bildungsauftrag: Kurzeinblicke in Lebens- oder Wirkaspekte bekannter Persönlichkeiten“ belassen.


Jetzt - wo ich das schreibe - fällt mir ein, dass ich genausogut ein Drabble um die Hintergründe und Entstehunsgeschichte der 1.April-Scherze hätte erstellen können. Zu spät …




⏰ 






Freitag, 28. März 2025

it’s a man’s man’s man’s world

In der Welt der Wissenschaften spielten einige bedeutende Frauen eine ausschlaggebende Rolle und sind trotzdem mit ihren herausragenden Erkenntnissen und Errungenschaften unbekannter geblieben als die meisten Männer. So entwickelte z. B. Emmy Noether das „Noether-Theorem“. Dieses Modell ist eine essenzielle Grundlage der modernen theoretischen Physik, der Quantentheorie und auch zentraler Bestandteil der später von Einstein daraus entwickelten Relativitätstheorie. 

Auch Einsteins erste Ehefrau, die Mathematikerin und Physikerin Mileva Maric war an den Berechnungen zur Relativitätstheorie entscheidend beteiligt. Im Scheidungsvertrag vereinbarte Einstein, das Preisgeld eines zukünftigen Nobelpreises an Mileva Marić zu übergeben, was er 1921, als er ihn erhielt, auch tatsächlich tat.



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Wortvorgaben für dieses Drabble bei Puzzle🌸 waren diesmal:


Modell + spielen + ausschlaggebend


Und was lernen wir heute daraus bzw. bekommen es immer neu bestätigt? -> 







Sonntag, 23. März 2025

Doppeldrabble oder: „Goethe für Kinder vorgestellt“

📖 🖋️

Goehte, also der Johann-Wolfgang von, der hat auch ein Märchen geschrieben. Weiß fast niemand, ist aber so. Es handelt von zwei Irrlichtern. Überhaupt nehmen Geister und unheimliche Erscheinungen viel Platz in seiner Literatur ein. 

Gleichzeitig war er ein eher bodenständiger Typ. Liebte die Thüringer Bratwurst und hat sie mehrfach fast zärtlich in Briefen an seine Freundin Charlotte erwähnt


Die war ein ganz schönes Biest. War verheiratet und ließ den verliebten Goethe abblitzen. Der hat sich gesagt: „Mund waschen und weitermachen.“ Und man muss zugeben: er hat danach noch viele tolle Sachen geschrieben, sich oft verliebt und immer gerne lecker gegessen.



📖 🖋️

Nachdem ich in der vergangenen Woche beim Drabblen ausgesetzt habe, kommt diesmal wieder anlässlich der Einweihung meiner Unterblogseite „LizzySchreibt“, ein Doppeldrabble mit Bildungsauftrag.

Drei der Wörter wurden von PuzzleBlume vorgegeben:

 Biest - zugeben - zärtlich


drei weitere von Wortman:



Irrlicht – waschen – Bratwurst



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Was hier auf dieser Unterseite passieren wird? Vermutlich nicht viel. Hier und da ein bisschen Gedrabble, vielleicht mal ein Gedichtchen oder was mir so einfallen mag. Wenn mir was einfällt. In erster Linie möchte ich diese Kritzeleien von der Startseite auslagern und hier kann ich dann auch die Blogs verlinken, die mir drüben zu dominant wurden aber mit meinen üblichen Themen nix zu tun haben.



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Aber wenn ich sowieso gerade bei Goethe bin - wer mich nur ein klitzekleines Bisschen kennt, weiß das sowieso - hänge ich ein klitzekleines bisschen auch für die größeren Kinder an. Aus dem Faust natürlich, in dem ebenfalls ein Irrlicht vorkommt. Zur Walpurgisnacht und im Dialog mit Mephisto, dem‘s zu dunkel ist in der Walpurgisnacht und das Irrlicht um Ausleuchtung des Weges bittet, welches anmerkt, dass es eigentlich nicht in der Natur eines Irrlichts liegt, einen korrekten geraden Weg zu weisen ….



Mephistopheles:
..
Wie traurig steigt die unvollkommne Scheibe
Des roten Monds mit später Glut heran
Und leuchtet schlecht, daß man bei jedem Schritte
Vor einen Baum, vor einen Felsen rennt!
Erlaub, daß ich ein Irrlicht bitte!
Dort seh ich eins, das eben lustig brennt.
Heda! mein Freund! darf ich dich zu uns fodern?
Was willst du so vergebens lodern?
Sei doch so gut und leucht uns da hinauf!

Irrlicht:

Aus Ehrfurcht, hoff ich, soll es mir gelingen,
Mein leichtes Naturell zu zwingen;
Nur zickzack geht gewöhnlich unser Lauf.

Mephistopheles:

Ei! Ei! Er denkt’s den Menschen nachzuahmen.
Geh Er nur grad, in ’s Teufels Namen!
Sonst blas ich ihm sein Flackerleben aus.

Irrlicht:

Ich merke wohl, Ihr seid der Herr vom Haus,
Und will mich gern nach Euch bequemen.
Allein bedenkt! der Berg ist heute zaubertoll
Und wenn ein Irrlicht Euch die Wege weisen soll
So müßt Ihr’s so genau nicht nehmen.

Dienstag, 4. März 2025

Rührendes Drama um einen nasenverlassenen Nasenbären mit HappyEnd - ein Dienstagsdrabble

{}


Es lebte einst ein Nasenbär,

Der hatte keine Nase mehr.

Die Nase hat in dunkler Nacht

Sich still und leis davongemacht.


Da weinte laut der Nasenbär

Vermisste seine Nase sehr

Suchte hier und suchte dort

Suchte schlicht an jedem Ort


Ohne Nase ist ein Bär

Auf keinen Fall ein Nasenbär

schnell will er sie finden

und sich am Kopf  festbinden


Das Leben wurde furchtbar schwer

Für unsren nasenlosen Bär

Er hörte spöttisches Geraune

Im Eimer war die gute Laune


Doch nach drei Tagen jubelt er

Glücklich wieder Nasenbär

Denn die Nase voller Reue

Kam wieder und schwor ew‘ge Treue


{}



Vorgegebene Begriffe bei Wortman waren: Nase  dunkel  Eimer

Die gar nicht mal ganz so dunklen Hintergründe dieser  Drabble-Entstehung:

Samstag war es und ich noch unbeenkelint (deshalb auch das frühe Posting, später startet hier wieder ein Tagesprogramm) als ich mir die Begriffe holte, für die ich schon im Vorhinein entschieden hatte: ein Gedicht, ein Gedicht! … soll‘s werden dieses Mal.Und legte sofort los.

Erste Versuche der Lyrik-Komplettanfängerin verliefen in schwülstigen Geschwurbelschleifen und wurden schnell gestoppt durch: „mach dich nicht zur Äffi beim vergeblichen Versuch, anspruchsvoll-sinnliche oder herausragend-schmissig-moderne Verse mit Tiefgang zu produzieren. Wird nix draus. Bei dieser Wörtervorgabe gleich dreimal nicht. Wenn du überhaupt sowas hinbekommen willst, dann die ganz banale „Reim dich oder ich fress dich“Variante“. 

Um festzustellen: nicht wirklich einfach, einen Text mit einem gewissen … nunja … Sinnzusammenhang in einem halbwegs geschlossenen Versmaß  (jaja, ich weiß dass die mittlere Strophe noch Optimierungsbedarf hätte) mit dann auch noch genau 100 Wörtern zu einem geschmeidigen Ende zu bringen.Hat länger gedauert als sonst. So 1,5 Stunden etwa in Summe der mehreren Anläufe mit Pausen.


 * Anmerkung nachträglich eingefügt beim Transfer dieses Postings vom meinem Hauptblog auf den später neu erstellten Blog für Selbstgeschriebenes. Deshalb wurden auch die Kommentare von damals im anderen Blog mit in die Hauptseite kopiert; ich wollte sie nicht einfach dem Untergang anheim fallen lassen. Kommentare als Kommentare rüberkopieren ist aber schwierig - auch der Rückdatierung wegen.



11 Kommentare:

Martin hat gesagt…

Ein Gedicht … ein Gedicht … voll toll … echt jetzt … gefällt mir sehr 

regenfrau hat gesagt…

Ich bin ergriffen! 

Wortman hat gesagt…

WOW. Ein Gedicht als Drabble gab es noch nie. Zumindest habe ich keines gesehen. Respekt. Super Idee.

Nati hat gesagt…

Der Arme, dann gab es ja drei Tage lang kein Futter. 
Ein Gedicht ist natürlich die Königsklasse, mit 100 Wörtern hinzubekommen. 
Gratuliere. 

Elke hat gesagt…

Lizzy-like mal wieder eine persönliche Zusatzherausforderung gesucht und hefunden und BESTANDEN!
Mir gefällt dein Gedicht sehr, und was du da mit der einen Strophe hast, verstehe ich nicht.
Weiter fröhliches drabbeln!
Liebe Grüße Elke

lizzy hat gesagt…

Danke allen geneigten LeserInnen bisher. Tja … ich sehe schon .. ich muss doch noch eine späte Autorinnen- bzw. Dichter- und LiteratinnenKarriere in Erwägung ziehen ;-p

Catrina hat gesagt…

Super gemacht, liebe Lizzy. So ein herziges Gedicht muss man erst mal hinkriegen - und dann erst noch mit den strengen Spielregeln...
Jetzt fehlen nur noch die herzigen Zeichnungen und fertig ist das Kinderbuch! 

Mindsplint hat gesagt…

Du hast den Vogel abgeschossen, aber sowas von!!! Applaus und Krönchen für dich und dieses famose Gedicht! :-) Bin total begeistert! :-) LG Bea

lizzy hat gesagt…

Caterina, zeichnen zu lernen gehört jetzt mal endgültig nicht zu meinen Plänen fürs Restleben 😚

Und Mindsplint: auf deinem Blog zu kommentieren geht beim Versuch meinerseits genauso daneben wie der Versuch deines Unscharfschützen. 

Ich versuch‘s später mit iPad nochmal.

Manfred hat gesagt…

Liebe Lizzy,

eine Autorinnen- bzw. Dichter- und LiteratinnenKarriere ... unbedingt. Da wird dann auch was draus, ;-) ... könnte ich mir vorstellen!

Vielleicht so 2 - 3 x hatte ich mich in früheren Jahren mal an einem Gedicht versucht. Eines ist mir relativ gelungen, aber ich hab da sehr viel länger drangesessen, da ich auch nicht nur ein reim-dich-oder-ich-fress-dich draus machen wollte! Dir scheint das ja alles in den Schoß zu fallen!

Bleib bitte dran, ich lese deine Shortstories gerne!
Liebe Grüße Manfred

lizzy hat gesagt…

Lieber Manfred,

auf deine Gedichte bin ich neugierig - bekommt die auch die Öffentlichkeit zu lesen oder eine, die lieb drum bittet?

Was die „Karriere“ angeht … fehlt mir dazu zum notwendigen Sitzfleisch auch noch der „Antreiber“. Ich habe nicht das Gefühl, der Mitwelt irgendwas dringend mitteilen zu müssen, was der Buchform bedürfte und ein Thema, das dringend raus müsste gibt‘s auch nicht. Nichtmal eine schlummernde Krimiidee oder sowas. Nix. Damit Geld zu verdienen reizt mich auch nicht - früher hätte ich „Ruhm und Ehre“ bzw. eine öffentliche Aufmerksamkeit noch erstrebenswert gefunden. Sogar das ist mit den Jahren gegen Null geschrumpft. Tja … aber es gibt eh genug Bücher auf der Welt.