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Es lebte einst ein Nasenbär,
Der hatte keine Nase mehr.
Die Nase hat in dunkler Nacht
Sich still und leis davongemacht.
Da weinte laut der Nasenbär
Vermisste seine Nase sehr
Suchte hier und suchte dort
Suchte schlicht an jedem Ort
Ohne Nase ist ein Bär
Auf keinen Fall ein Nasenbär
schnell will er sie finden
und sich am Kopf festbinden
Das Leben wurde furchtbar schwer
Für unsren nasenlosen Bär
Er hörte spöttisches Geraune
Im Eimer war die gute Laune
Doch nach drei Tagen jubelt er
Glücklich wieder Nasenbär
Denn die Nase voller Reue
Kam wieder und schwor ew‘ge Treue
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Vorgegebene Begriffe bei Wortman waren: Nase – dunkel – Eimer
Die gar nicht mal ganz so dunklen Hintergründe dieser Drabble-Entstehung:
Samstag war es und ich noch unbeenkelint (deshalb auch das frühe Posting, später startet hier wieder ein Tagesprogramm) als ich mir die Begriffe holte, für die ich schon im Vorhinein entschieden hatte: ein Gedicht, ein Gedicht! … soll‘s werden dieses Mal.Und legte sofort los.
Erste Versuche der Lyrik-Komplettanfängerin verliefen in schwülstigen Geschwurbelschleifen und wurden schnell gestoppt durch: „mach dich nicht zur Äffi beim vergeblichen Versuch, anspruchsvoll-sinnliche oder herausragend-schmissig-moderne Verse mit Tiefgang zu produzieren. Wird nix draus. Bei dieser Wörtervorgabe gleich dreimal nicht. Wenn du überhaupt sowas hinbekommen willst, dann die ganz banale „Reim dich oder ich fress dich“Variante“.
Um festzustellen: nicht wirklich einfach, einen Text mit einem gewissen … nunja … Sinnzusammenhang in einem halbwegs geschlossenen Versmaß (jaja, ich weiß dass die mittlere Strophe noch Optimierungsbedarf hätte) mit dann auch noch genau 100 Wörtern zu einem geschmeidigen Ende zu bringen.Hat länger gedauert als sonst. So 1,5 Stunden etwa in Summe der mehreren Anläufe mit Pausen.
* Anmerkung nachträglich eingefügt beim Transfer dieses Postings vom meinem Hauptblog auf den später neu erstellten Blog für Selbstgeschriebenes. Deshalb wurden auch die Kommentare von damals im anderen Blog mit in die Hauptseite kopiert; ich wollte sie nicht einfach dem Untergang anheim fallen lassen. Kommentare als Kommentare rüberkopieren ist aber schwierig - auch der Rückdatierung wegen.
11 Kommentare:
Ein Gedicht … ein Gedicht … voll toll … echt jetzt … gefällt mir sehr
Ich bin ergriffen!
WOW. Ein Gedicht als Drabble gab es noch nie. Zumindest habe ich keines gesehen. Respekt. Super Idee.
Der Arme, dann gab es ja drei Tage lang kein Futter.
Ein Gedicht ist natürlich die Königsklasse, mit 100 Wörtern hinzubekommen.
Gratuliere.
Lizzy-like mal wieder eine persönliche Zusatzherausforderung gesucht und hefunden und BESTANDEN!
Mir gefällt dein Gedicht sehr, und was du da mit der einen Strophe hast, verstehe ich nicht.
Weiter fröhliches drabbeln!
Liebe Grüße Elke
Danke allen geneigten LeserInnen bisher. Tja … ich sehe schon .. ich muss doch noch eine späte Autorinnen- bzw. Dichter- und LiteratinnenKarriere in Erwägung ziehen ;-p
Super gemacht, liebe Lizzy. So ein herziges Gedicht muss man erst mal hinkriegen - und dann erst noch mit den strengen Spielregeln...
Jetzt fehlen nur noch die herzigen Zeichnungen und fertig ist das Kinderbuch!
Du hast den Vogel abgeschossen, aber sowas von!!! Applaus und Krönchen für dich und dieses famose Gedicht! :-) Bin total begeistert! :-) LG Bea
Caterina, zeichnen zu lernen gehört jetzt mal endgültig nicht zu meinen Plänen fürs Restleben 😚
Und Mindsplint: auf deinem Blog zu kommentieren geht beim Versuch meinerseits genauso daneben wie der Versuch deines Unscharfschützen.
Ich versuch‘s später mit iPad nochmal.
Liebe Lizzy,
eine Autorinnen- bzw. Dichter- und LiteratinnenKarriere ... unbedingt. Da wird dann auch was draus, ;-) ... könnte ich mir vorstellen!
Vielleicht so 2 - 3 x hatte ich mich in früheren Jahren mal an einem Gedicht versucht. Eines ist mir relativ gelungen, aber ich hab da sehr viel länger drangesessen, da ich auch nicht nur ein reim-dich-oder-ich-fress-dich draus machen wollte! Dir scheint das ja alles in den Schoß zu fallen!
Bleib bitte dran, ich lese deine Shortstories gerne!
Liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
auf deine Gedichte bin ich neugierig - bekommt die auch die Öffentlichkeit zu lesen oder eine, die lieb drum bittet?
Was die „Karriere“ angeht … fehlt mir dazu zum notwendigen Sitzfleisch auch noch der „Antreiber“. Ich habe nicht das Gefühl, der Mitwelt irgendwas dringend mitteilen zu müssen, was der Buchform bedürfte und ein Thema, das dringend raus müsste gibt‘s auch nicht. Nichtmal eine schlummernde Krimiidee oder sowas. Nix. Damit Geld zu verdienen reizt mich auch nicht - früher hätte ich „Ruhm und Ehre“ bzw. eine öffentliche Aufmerksamkeit noch erstrebenswert gefunden. Sogar das ist mit den Jahren gegen Null geschrumpft. Tja … aber es gibt eh genug Bücher auf der Welt.